Ferngläser und Theatergläser

Ich danke allen Herren, die mir Bilder überlassen haben, ganz herzlich.

Bei fast allen Gläsern ist die zeitliche Einordnung schwierig. Es gibt wenig Primärliteratur (Kataloge, Monographien), in der spärlichen Sekundärliteratur finden sich oft widersprüchliche Angaben. Erschwerend kommt hinzu, daß manche Gläser über einen langen Zeitraum gebaut wurden und oft nur minimal verändert wurden.
Ich würde mich daher über jede Information zu diesem Thema freuen, die Sie mir geben können.


Ganz allgemein lässt sich sagen, daß die Fa. Voigtländer bis 1925 eine große Zahl von Gläsern verschiedenster Art und Ausstattung verkauft hat. 1926 wurde der Verkauf ganz eingestellt, erst im 2.WK stellte Voigtländer kriegsbedingt wieder Prismengläser her.

Einführung:

"Ein Fernglas ist im Grunde genommen nichts anderes als eine Kombination aus zwei Fernrohren, die mit einem gemeinsamen Scharfstellmechanismus über eine Brücke miteinander verbunden sind. Jedes dieser Fernrohre besteht aus einem Objektiv (die Frontlinsen), Prismen (nur bei Prismengläsern) und einem Okular (die Augenstücke).

Die Okulare werden mit Hilfe des Fokussierrades (fokussieren=scharfstellen) zum Objektiv hin- oder von diesem wegbewegt. Durch die Änderung dieses Abstands erfolgt das Scharfstellen auf verschieden weit entfernte Objekte. Dabei ist es wichtig, daß der Abstand von Okular und Objektiv bei beiden Fernglashälften identisch ist. Daher sind die Okulare beider Fernrohre über eine gemeinsame Okularbrücke mit dem Fokussierrad verbunden (bei einigen Ferngläsern muß jede Fernglashälfte separat scharfgestellt werden)." Fa. ORNIWELT

Theatergläser sind eindeutig zu identifizieren, sie sind immer klein und leicht, oft schön verziert.

Eine Einordnung der anderen Gläser ist manchmal schwierig, so wurden viele Gläser für militärische Zwecke und privaten Gebrauch angepriesen.

Unterscheiden lassen sich die Gläser (nach der Verwendung) in:
- Theatergläser
- Touristen- und Jagdgläser
- Militärgläser


Eine andere Unterscheidung ist die (nach der Bauart) in:
- Galileische Gläser
"Das Galilei-Fernrohr hat als Objektiv eine Sammellinse und als Okular eine Zerstreuungslinse kleinerer Brennweite. Es besitzt ein kleines Gesichtsfeld, stellt die Objekte aber aufrecht und seitenrichtig dar. Es ist heute nur noch als Opernglas und als fest installiertes Aussichtsfernrohr in Gebrauch." (Wikipedia - Lexikon).
Bedingt durch Ihre einfache Bauart sind sie billiger, aber länger als Prismengläser mit vergleichbarer Vergrößerung. Früher waren manche dieser Gläser lichtstärker als Prismengläser und daher als Nachtgläser für das Militär und die Jagd beliebter.
- Prismengläser
"Man erkennt sie an dem versetzten Gehäuse ... sie enthalten Prismen, die durch Totalreflexion oder Spiegelschichten dafür sorgen, dass das betrachtete Bild seitenrichtig ist und aufrecht steht. Die Leistung wird durch zwei Zahlen angegeben, z. B. 7x50, d. h. 7-fache Vergrößerung und 50 mm Objektiv-Durchmesser. Der Quotient aus Objektivdurchmesser und Vergrößerung bestimmt die Helligkeit des Bildes (je größer, desto heller); siehe Austrittspupille. Meist ist auch das Sehfeld angegeben, entweder in Grad oder als Abschnitt auf 1.000 m Entfernung. Das Sehfeld hängt neben der Vergrößerung auch von der Bauweise der Okulare ab." Ein großer Vorteil dieser Gläser ist: "Durch den größeren Abstand der Objektive wirkt das Bild stereoskopischer (bessere 3D - Darstellung." (Wikipedia - Lexikon)





Großformatige Anzeige aus dem Jahr 1907

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